T3-Fensterbus-Umbau zum Wohnmobil

Riefentausch, Montag, 12. November 2012, 11:20 (vor 4209 Tagen) @ düdobremer

Also ich hab den Umbau letztes Jahr (2011) eintragen lassen und wie gesagt es war kinderleicht !

Es ist absolut sinnvoll vor dem ganzen Unterfangen mal beim TÜV vorbeizuschauen und das mit denen zu erörtern um nicht in gröbere Fallen zu tappen.

Ansonsten brauchts nur folgendes:

Sitz und Schlafgelegenheit(en) - Eine Klappsitzbank wie bei mir über die volle Breite ist absolut ok. Wenn man die Klappsitzbak selber baut mit Hilfe des bekannten Beschlages dann sieht es der TÜV nicht gerne wenn man da normales Massivholz verwendet - Pappelsperrholz ist zwar nicht so dekorativ ist aber hinsichtlich Splittergefahr bei Unfällen weniger gefährlich für die Insassen. Wurde bei mir vom TÜV kritisiert aber nicht formell als Mangel beanstandet. Wenn man es weiß kann man es besser machen!
Ich habe incl. Fahrersitz 5 Sitzplätze die auch während der Fahrt benutzt werden dürfen. Den Beifahrersitz habe ich auf einer Drehkonsole verschraubt die inzwischen ja auch günstig gebraucht zu haben sind.
Wenn die EZ vor Ende 1992 war ist es noch nicht zwingend vorgeschrieben Sicherheitsgurte an den Beifahrersitzen im Fahrgastraum zu haben. (diesbezüglich würde ich aber explizit mit dem TÜV reden)

Stauraum - der fest verschraubt sein muß (es reicht eine einzige Schraube um als fest zu gelten wenn durch sonstige konstruktive Eigenschaften eine sichere Verankerung gewährleistet ist - VW liefert die Originalschienen der Caravelle als Ersatzteil - das ist natürlich genial!) - es steht in keiner Richtlinie daß da professionelle Westfalia Schränkchen verbaut sein müssen. Bei mir reichte wie gesagt der Stauraum unter der Klappsitzbank, in der Truhe (in Fahrzeugmitte) und im Waschschränkchen vollkommen aus.
Seitenschränke oder Dachschränkchen sind nicht erforderlich - wollte ich nicht haben da die Liegefläche dadurch schmäler wird. Das Dachschränkchen im Heck von Westfalia wäre aber praktisch.

Frischwasserversorgung mit Spülbecken - es reicht ne Salatschüssel, ein Frischwasserkanister mit Scheibenwasserpumpe, ein alter Kanister zum Auffangen des Brauchwassers aus.

Kochstelle: muß nicht fest verbaut sein - wenn man die praktischen Kartuschengaskocher der Fernfahrer verwendet spart man sich die ansonsten fällige Gasprüfung, kann obendrein im Freien kochen und spart sich auch den Aufwand mit Gasflaschenhalterung etc.

Beleuchtung: Da verwendete ich die praktischen flachen LED Leuchten DIODER (weiß) von Ikea.

Bordspannungsversorgung: Ich hatte ursprünglich eine Zweitbatterie unter der Klappsitzbank verbaut. Damit gabs aber nur Probleme obwohl ich gelernter Elektroniker bin wurde die Zweitbatterie nie richtig voll geladen.
Inzwischen habe ich den ganzen Krempel wieder rausgebaut und versorge die Einrichtung aus der Hauptbatterie - allerdings habe ich einen Tiefentladeschutz dazwischen gebaut damit man nicht versehentlich den Hauptakku leersaugt und dann am nächsten Morgen nicht mehr aus der einsamen Botanik rauskommt.
Wenn man den Hauptakku mit Solarzellen aufladen will - für den Fall daß man mal ein paar Tage länger in der Botanik ohne Steckdose steht kann man sich eine Halterung für eine günstige Klappsolarzelle an die Heckklappe von innen ranbauen. Die Solarzelle kostet um die 70€ und kann dann in die Heckklappe reingeklemmt werden oder vorne hinter die Windschutzscheibe - ja nachdem wie der Bus steht. Alternativ kann man aber auch den Motor ein paar Minuten laufen lassen.


Die Heckklappe habe ich mit einem Innengriff ausgestattet so daß ich die auch von innen aufmachen kann wenn nötig - auch wenn sie verschlossen ist (ich hab es nach einem Bericht gemacht den ich in den Weiten des www irgendwo gefunden hatte).

Über Nacht benutzen wir oft einen Heckklappenaussteller um die Heckklappe einen Spalt weit öffnen zu können - ist auch bei mäßigem Regen noch dicht und spätestens dann ist man drum froh weil man das Schiebedach dann ja schließen muß.

Kostspielig ist das Ganze keineswegs - es ist nur mühevoll sich das alles auszudenken und dann die Teile zu besorgen. Ich schätze mal daß man mit 300€ hinkommt wenn man nicht alles neu kauft.
Vielleicht mach ich ja mal ein paar Fotos und stell das hier rein - könnte mir vorstellen daß sich durchaus noch der Eine oder Andere für diese Art des einfachst Ausbaues erwärmen kann.
Stehhöhe wird nicht mehr gefordert.

Ach ja eines sei nicht verschwiegen: Man muß den Bus jedes Mal vom Fahrbetrieb auf Wohnbetrieb umstellen das ist die kleine Schmerzpille - dazu gehört es daß man all seinen Krimskrams in drei große Holzkisten verstaut die dann unter der Liegefläche der Klappsitzbank verschwinden im Schlafbetrieb (die stehen im Fußraum vor der hinteren Sitzbank auf voller Breite).


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