T3-Fensterbus-Umbau zum Wohnmobil

Riefentausch, Dienstag, 23. Oktober 2012, 12:48 (vor 4228 Tagen) @ Peter-Gregor

Also bei mir war das ein echtes Kinderspiel.
Ich habe eine Klappsitzbank im Bus verbaut und anstelle der mittleren 3er Sitzbank (ich hab ne T3 Caravelle (JX)) habe ich mir eine Art Truhe eingebaut deren Deckel man um ca. 50cm parallel nach oben stellen kann und die dann auch als Tisch fungiert.
Hinter dem Fahrersitz habe ich ein kleines Schränkchen verbaut in dem oben eine IKEA Edelstahlsalatschüssel als Spüle fungiert und unten habe ich noch ein bißchen Stauraum drin. Hinter diesem Spülenschränkchen habe ich einen handelsüblichen 10L Frischwasserkanister stehen an dem ich außen eine VW Wasserpumpe für eine Scheibenwaschanlage in das Absperrküken des eingebauten Wasserhahnes eingesteckt habe. Als Kochstelle wurde der aufklappbare Tisch in Verbindung mit einem kleinen Fernfahrergaskocher akzeptiert (da der Gaskocher nicht fest verbaut ist und nur eine Gaskartusche hat brauchts auch keine Gasprüfung).
Ach ja in dem Spülschränkchen steht unter der "Salatschüsselspüle" noch ein alter 5L Kanister (ehemals Scheibenklar) für das Grauwasser drin.

Die Stehhöhe war niemals Diskussionspunkt beim TÜV.
Beim ersten Versuch wollten die das aber nicht abnehmen und taten das ab: Das ist nichts gescheites - das geht als Womo nicht durch.
Also las ich mir die TÜV Richtlinien nochmal genau durch und fand den Passus daß alle Einrichtungsgegenstände fest verbaut sein müssen.
Das war wohl der Punkt, denn die Truhe war nicht verschraubt sondern auf den Original VW Schienen verbaut und konnte so sehr einfach gegen die Originale Mittelsitzbank ausgetauscht werden.
Es reichte aus die Schienen mit einer einzigen Schraube mit dem Boden fest zu verschrauben um (bei einer anderen TÜV Prüfstelle) sofort und ohne weitere Probleme die Wohnmobilzulassung zu erhalten.
Als Stauraum wurde zählte der Platz in der Truhe, im Spülschränkchen und unter der hinteren Klappsitzbank.

Da unser Bus das große Schiebedach hat schätzen wir sehr daß wir Nachts bei Frischluft und freier Sicht in den Sternenhimmel schlafen können. Da der Tisch exakt bis auf die Höhe der Sitzbank abgesenkt werden kann und dann die ganze Fahrzeugbreite einnimmt wird dadurch die mögliche Liegefläche nochmals um ca. 50 cm verlängert. Dadurch konnte notfalls die ganze 4 köpfige Familie im Bus schlafen - Ein Kind aufm Tisch quer und ein Kind zwischen den Eltern.
Eigentlich dachte ich den Waschtisch wieder auszubauen sobald die Umschreibung zum WoMo erfolgreich absolviert gewesen wäre - aber jetzt finden wir das Teil recht praktisch und ließen es drin (es ist mit nur zwei Schrauben hinten an die Konsole des Fahrersitzes geschraubt).

Chemieklo finde ich in so einem winzigen Womo den absoluten Overkill und überhaupt nicht umweltfreundlich - darauf konnten wir bis jetzt gut verzichten. Ein Kurzspaten liegt unter der Truhe für größere Sachen bereit - aber es gibt meistens auch öffentliche Toiletten.

Als wir auf eine fünfwöchige Norwegentour mit der ganzen Familie gingen schliefen die Kinder im Bus und die Eltern im kleinen Texel Kuppelzelt das superschnell auf und abgebaut werden kann und obendrein spottbillig zu haben ist.
Eine 500L Dachbox hatten wir dann aber auch dabei.

Wir fuhren ca 11000 km durch Norwegen und hatten großen Spaß dabei - kamen bis zu den Lofoten hoch und etwa die Hälfte der Übernachtungen war in der Botanik - was in den skaninavischen Ländern ein echtes Highlight ist.

Werner alias Riefentausch


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